Thailand setzt Friedensabkommen mit Kambodscha aus – Eskalation droht!
Thailand setzt die Umsetzung des Friedensabkommens mit Kambodscha aus, nachdem thailändische Soldaten verletzt wurden.

Thailand setzt Friedensabkommen mit Kambodscha aus – Eskalation droht!
Der Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha hat eine neue Wendung genommen. Thailands Premierminister Anutin Charnvirakul hat am 10. November 2025 die Aussetzung des Friedensabkommens mit Kambodscha bekannt gegeben. Dieser Schritt wurde notwendig, nachdem zwei thailändische Soldaten durch eine Antipersonenmine in Si Sa Ket, unweit der Grenze zu Kambodscha, verletzt wurden. Anutin betonte in seiner Ankündigung, dass bis zur Klärung des Vorfalls keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden können. Siripong Angkasakulkiat, der Sprecher der thailändischen Regierung, bezeichnete diesen Vorfall als „inakzeptabel“ und ließ zudem verlauten, dass die für den 12. November geplante Freilassung kambodschanischer Kriegsgefangener ebenfalls ausgesetzt wird.
Die Friedensgespräche zwischen den beiden Ländern waren am 26. Oktober 2025 neu angestoßen worden. In Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten Anutin Charnvirakul und der kambodschanische Premier Hun Manet das Abkommen, das darauf abzielen sollte, Vertrauen, Frieden und Zusammenarbeit zu fördern, nachdem im Juli Kämpfe mit über 40 Todesopfern und mehr als 300.000 Vertriebenen wüteten. Bisher hat sich Kambodscha jedoch nicht zu den jüngsten Entwicklungen geäußert.
Schrittweise Umsetzung des Friedensabkommens
Die Umsetzung des Friedensabkommens hatte am 1. November 2025 mit dem Rückzug schwerer Waffen begonnen. In einer ersten Phase sollten bis zum 21. November Raketenwerfer abgezogen werden, gefolgt von Artillerie und Panzern. Das Ziel bleibt, die militärische Präsenz in der Grenzregion bis zum Jahreswechsel nicht stärker sein zu lassen als im April 2025. Solche Schritte sind entscheidend, um die Spannungen zu entschärfen und die Normalität an der Grenze wiederherzustellen. Generalleutnant Maly Socheata aus Kambodscha betonte das gemeinsame Bemühen um die Umsetzung des Abkommens, doch der Rückzug gestaltet sich als herausfordernd.
Thailand warf Kambodscha vor, seit April Minen verlegt zu haben, und stellte klar, dass die Freilassung von 18 gefangenen kambodschanischen Soldaten nur unter der Bedingung erfolgen würde, dass der Waffenrückzug und die Räumung der verminten Bereiche zu 100 % erfüllt werden. In diesem Kontext kam es auch zu Spannungen, als der Aktivist Veera Somkwamkid eine Absperrung durchbrach und versuchte, Häuser von Kambodschanern einzureißen, was jedoch von Sicherheitskräften gestoppt wurde.
Der Grenzkonflikt und seine Folgen
Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha zieht sich über ein Jahrhundert und hat in den letzten Monaten zu heftigen Kämpfen geführt, in denen Gewehrfeuer, Raketenwerfer und sogar Kampfflugzeuge eingesetzt wurden. Am 28. Juli wurde eine Waffenruhe verkündet, die jedoch nur von kurzer Dauer war. Die Stadt Surin in Thailand und ihre Umgebung wurden zum „Kriegskatastrophengebiet“ erklärt, während die Behörden vor möglichen Luftangriffen aus Kambodscha warnten.
Die Situation vor Ort ist tragisch: Seit Beginn der Kämpfe sind mindestens vier Menschen gestorben und zehn verletzt worden. Über 100.000 Personen wurden aus den Grenzgebieten in Thailand evakuiert und suchen Zuflucht in Schulen und Universitäten, darunter viele besorgte Familien mit Kindern und Tieren. Berichte von Evakuierten wie Onuma Luelong, einer Lehrerin, und Pornthip Srijam, einer Bäuerin, verdeutlichen die Sorgen und Ängste der Menschen in dieser kritischen Lage.
Die Fragen um den Grenzverlauf und die Sicherheit an der Grenze bleiben weiterhin unbeantwortet. Gespräche sind notwendig, um die angespannte Situation zu klären und mögliche Lösungen zu finden. Solange jedoch keine Fortschritte sichtbar werden, bleiben die Menschen an der Grenze in einer undurchsichtigen Lage.
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