Thailändische Spitzenköchinnen müssen nach Sprachtest-Schock die Schweiz verlassen!
Zwei thailändische Spitzenköchinnen müssen die Schweiz verlassen, nachdem sie dreimal den Deutschtest nicht bestanden haben.

Thailändische Spitzenköchinnen müssen nach Sprachtest-Schock die Schweiz verlassen!
Die Wünsche von vielen thailändischen Kochkünstlern können manchmal in der kalten Realität der Schweiz enden. So erging es aktuell den beiden renommierten Spitzenköchinnen Vilai und Virat Kanjan, die nach dreimaligem Scheitern beim Deutschtest ihre Aufenthaltsgenehmigung verloren haben und die Schweiz nun verlassen müssen. Dies berichtet Focus.
Die beiden Köchinnen waren für ihre herausragende Arbeit im Bürgenstock Resort am Vierwaldstättersee bekannt. Dort führten sie das erstklassige asiatische Restaurant „Spices“, das sich mit 16 Gault-Millau-Punkten rühmt. Der Kanton Nidwalden fordert von ausländischen Fachkräften ein Sprachzertifikat auf dem Niveau A2, um die Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung zu ermöglichen. Diese Regelung richtet sich insbesondere an Personen aus Drittstaaten außerhalb von EU und EFTA.
Integrationsanforderungen und abgelehnte Anträge
Die Kanjan-Schwestern äußerten, dass besonders der mündliche Teil des Deutschtests für sie eine große Herausforderung darstellte. Nachdem sie dreimal durchfielen, verloren sie nicht nur ihre Aufenthaltsgenehmigung, sondern auch ihre Anstellung in der Schweiz. Jetzt haben sie eine neue Stelle im 5-Sterne-Hotel Schloss Elmau in Deutschland gefunden.
Das Bürgenstock Resort offerierte während ihrer Zeit in der Schweiz Sprachkurse für die Mitarbeitenden, äußerte sich jedoch aus Datenschutzgründen nicht zu diesem spezifischen Fall. Kantonale Behörden betonen die weitreichende Bedeutung von Deutschkenntnissen für die Integration in die Gesellschaft, während der Branchenverband Gastrosuisse die strengen Sprachvorgaben für ausländische Fachkräfte kritisiert und eine Überprüfung dieser Regelungen fordert.
Hintergrund zu Sprachzertifikaten
Um die Integration von Migranten zu unterstützen, sind Sprachkenntnisse unerlässlich. Seit 2005 fördert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durch Integrationskurse den Spracherwerb und bietet seit 2008 den Einbürgerungstest an. Der Test endet mit dem „Deutsch-Test für Zuwanderer“ (DTZ), dessen Kenntnisstufen entscheidend für eine erfolgreiche Integration sind. Alternativ können auch andere standardisierte Sprachnachweise anerkannt werden, jedoch müssen diese bestimmte aktuelle Anforderungen erfüllen, wie auf bamf.de erklärt wird.
Die Nachweisführung über Deutschkenntnisse ist nicht nur für migrantische Bewerber wichtig, sondern wird auch bei der Erlangung einer Niederlassungserlaubnis berücksichtigt. Fälschungen solcher Zertifikate nehmen jedoch zu; das BAMF bietet Unterstützung und Beratung an, um die Echtheit von Zertifikaten zu prüfen.
Spracherwerb und Integrationschancen
Der Erwerb von Deutschkenntnissen ist ein vielschichtiger Prozess, in dem mehrere Faktoren eine Rolle spielen, wie das DIW herausstellt. Effizienz, Motivation und Lerngelegenheiten sind dabei entscheidend. Jüngere Menschen lernen oft schneller, während geflüchtete Personen durch traumatische Erlebnisse in ihrer Lernfähigkeit beeinträchtigt sein können. Für viele stellt der Spracherwerb eine Hürde dar, insbesondere wenn Unsicherheiten über den Aufenthaltsstatus bestehen oder der Zugang zu Integrationsprogrammen fehlt. Sprachkurse, die oft genützt werden, können jedoch zur Verbesserung der Deutschkenntnisse beitragen, was maßgeblich zur Integration in die Gesellschaft beiträgt, wie auch auf diw.de betont wird.