Thailändisch-kambodschanische Gipfeltreffen: Frieden oder neue Konflikte?

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Am 25. Oktober 2025 unterzeichnen Thailand und Kambodscha eine wichtige Erklärung zur Grenzsicherheit und Zusammenarbeit.

Am 25. Oktober 2025 unterzeichnen Thailand und Kambodscha eine wichtige Erklärung zur Grenzsicherheit und Zusammenarbeit.
Am 25. Oktober 2025 unterzeichnen Thailand und Kambodscha eine wichtige Erklärung zur Grenzsicherheit und Zusammenarbeit.

Thailändisch-kambodschanische Gipfeltreffen: Frieden oder neue Konflikte?

Die politischen Verhandlungen zwischen Thailand und Kambodscha stehen vor einem entscheidenden Wendepunkt. Am 22. Oktober 2025 fand das 22. Treffen des General Border Committee (GBC) statt, um dringliche Fragen zur Grenzsicherheit und Zusammenarbeit der beiden Nachbarn zu erörtern. Zu den besprochenen Themen gehörten die Rücknahme schwerer Waffen, Minenräumung und die Bekämpfung von internationalem Online-Betrug, die allesamt zur Stabilität in der Region beitragen sollen. Dieses Treffen war das Resultat monatelanger intensiver Verhandlungen, die beide Seiten gehörig beanspruchten, wie Evrimagaci berichtet.

Um 5:55 Uhr abgehoben, reiste General Nattapon Nakpanich, Thailands Verteidigungsminister, zum GBC-Meeting in Kuala Lumpur, gefolgt von hochrangigen Militärvertretern. Bei der Zusammenkunft wurde die Grundsatzvereinbarung für die Terms of Reference des ASEAN Observer Teams und das Standard Operating Procedure für die Minenräumung genehmigt. Thailand informierte Kambodscha zudem über seine Pläne zum Bau eines Grenzzauns in nicht umstrittenen Gebieten, was von kambodschanischer Seite auf Ablehnung stieß. Ein Sondertreffen der Joint Border Commission (JBC) in Chanthaburi diskutierte am Dienstag und Mittwoch die strittigen Grenzgebiete, wie aus The Nation hervorgeht.

Gemeinsame Initiative für Sicherheit

Die Verhandlungen mündeten in die Verabschiedung gemeinsamer Aktionspläne zur Rücknahme schwerer Waffen und zur Bekämpfung von Cyber-Betrug. Zudem sollen moderne Technologien wie LiDAR zur Überwachung der Grenze integriert werden. Dies ist besonders relevant, da Vorfälle, bei denen kambodschanische Zivilisten in thailändisches Gebiet eindrangen, immer wieder für Aufregung sorgen. Kambodscha hat zudem betont, dass es Landminen vernichten will, um Hilfsgelder zu erhalten, während thailändische Soldaten zunehmend alte Landminen aus der Zeit des Vietnamkriegs entdecken. Die Sorge um die Sicherheit bleibt hoch, insbesondere angesichts der jüngsten Sichtungen kambodschanischer Soldaten in Grenznähe.

Am 25. Oktober ist eine wichtige Zeremonie zur Unterzeichnung einer Erklärung über die thailändisch-kambodschanischen Beziehungen geplant. Diese wird zum Teil von US-Präsident Donald Trump und anderen ASEAN-Führern beobachtet. Die Erklärung wird Aktionspläne mit klaren Zeitrahmen beinhalten, etwa zur Waffenabnahme und zur Minenräumung. Ein vieraugiges Gespräch zwischen Nattapon und seinem kambodschanischen Amtskollegen wird vor der offiziellen Sitzung stattfinden, um letzte Unklarheiten auszuräumen.

Herausforderungen und Hintergründe

Der aktuelle Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha erhält durch die wirtschaftliche Instabilität Kambodschas zusätzlichen Aufwind. Das Land ist stark von China abhängig und kämpft gegen interne Herausforderungen. Wie die Süddeutsche Zeitung anmerkt, kann die Kambodschanische Regierung unter Premier Hun Sen, der seit 1985 regiert, auf eine traditionsreiche Herrschaft zurückblicken, muss jedoch auch Widerstände gegen ihre autoritäre Politik überwinden. Dabei verliert die vorherrschende Gewaltenteilung in Kambodscha immer mehr an Bedeutung, was den Druck auf die Verhandlungen mit Thailand zusätzlich verstärkt.

Insgesamt sehen beide Länder die jüngsten Gespräche als potenziell bedeutenden Schritt in Richtung einer stabileren und kooperativeren Zukunft. Dennoch bleibt es abzuwarten, wie die vereinbarten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden und ob diese zur Entspannung entlang der sensiblen Grenze führen können.