Thailands Trauer um Königinmutter Sirikit: Ein Abschied voller Liebe
Die thailändische Königinmutter Sirikit verstarb am 24. Oktober 2025 in Bangkok. Ihr Tod löste landesweite Trauer und Gedenkfeiern aus.

Thailands Trauer um Königinmutter Sirikit: Ein Abschied voller Liebe
Die thailändische Monarchie steht unter Schock: Am 24. Oktober 2025 verstarb die Altkönigin Sirikit von Thailand im King Chulalongkorn Memorial Hospital in Bangkok im Alter von 93 Jahren. Sirikit, die die Ehefrau des verstorbenen König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) war und bis zu ihrem Lebensende den Titel „Königinmutter“ trug, galt als eine Persönlichkeit von großem Einfluss und Ansehen in Thailand und darüber hinaus. Ihr Tod wurde von der thailändischen Königsfamilie als „großer Verlust für die Nation“ bezeichnet. Premierminister Anutin Charnvirakul kündigte an, dass eine einjährige Trauerzeit ausgerufen werde, sowie eine 90-tägige Trauerzeit für die Öffentlichkeit. Zudem wurden die Flaggen an öffentlichen Gebäuden für einen Zeitraum von 30 Tagen auf Halbmast gesetzt. Die Bürger wurden dazu aufgefordert, sich schwarz zu kleiden, und auch Nachrichtenmoderatoren trugen schwarze Kleidung als Zeichen der Trauer.
Sirikit wurde am 12. August 1932 geboren und wuchs in einer bedeutenden Königsfamilie auf. Ihre Mutter war die Tochter von Prinz Nakkhatra Mangkala Kitiyakara und ließ Sirikit oft Zeit mit ihren Großeltern verbringen, während ihr Vater in den USA arbeitete. Später wurde sie Teil eines familiären Schicksals, das sie bis zu ihrer Hochzeit mit Bhumibol am 28. April 1950 prägen sollte. Gemeinsam hatten sie vier Kinder, die in der thailändischen Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen.
Ein Leben in der Öffentlichkeit
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Sirikit zur Stilikone, die zahlreiche Modemagazine zierte und für ihre Eleganz bewundert wurde. In den 50er- und 60er-Jahren war sie ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und engagierte sich stark in sozialen Projekten, darunter Ausrichtungen für Flüchtlinge, arme Bauern und Überlebende des Tsunamis von 2004. Besonders symbolträchtig sind ihre Bemühungen um die muslimische Minderheit im Land.
Nach dem Tod von König Bhumibol 2016, der sieben Jahrzehnte lang regierte, übernahm ihr Sohn Rama X. die Thronfolge. Sirikit lebte in der Öffentlichkeit nur sporadisch, insbesondere nach ihrem Schlaganfall im Jahr 2012. Trotz ihrer Abgeschiedenheit blieb sie bis zum Schluss ein Symbol für die thailändische Identität und den Nationalstolz.
Anerkennung und Trauer weltweit
Die Nachricht von Sirikits Tod hat weltweit Trauer ausgelöst. Stars, ehemalige Monarchen und Staatsoberhäupter haben ihr Anerkennung zollt; unter ihnen die spanische Altkönigin Sofía. Diese besuchte am 30. Oktober die thailändische Botschaft in Madrid, um sich in das Kondolenzbuch einzutragen, das zu Ehren der verstorbenen Königin bereitgestellt wurde. Sofía und Sirikit hatten eine enge Beziehung, die in mehreren Treffen in den Jahren 1987 und 2006 ihren Ausdruck fand.
Sofía nahm Abschied von Sirikit ohne ihren Ehemann Juan Carlos, der seit seiner Abdankung im Jahr 2014 getrennt von ihr lebt und seine Zeit überwiegend in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbringt. Die Bindungen zwischen den Monarchien sind stark und werden durch derart emotionale Momente verstärkt.
Die Trauer um Sirikit spiegelt nicht nur den Verlust einer Königin wider, sondern auch das Ende eines Kapitels in der Geschichte Thailands. Ihre Bemühungen um die Gesellschaft und ihr Engagement für das Volk werden lange im Gedächtnis der Nation bleiben. Die Überreste der Königinmutter sind ab dem 26. Oktober im Dusit Maha Prasat Throne Hall des Grand Palace aufgebahrt, wo die Thailänderinnen und Thailänder ihr die letzte Ehre erweisen können.
 
            